Apex Ultra

Der ApexUltra ist ein neu entwickelter Messerstahl, der sich besonders für die Herstellung von Klingen mit feinsten Schneiden eignet, die gleichzeitig sehr verschleißfest sein sollen. Der Stahl hat eine sehr durchdachte Legierungszusammensetzung und wurde außerdem im ESU-Verfahren hergestellt. Dadurch weist der Stahl eine sehr homogene Verteilung der Legierungselemente, sehr geringe Gas- und Fremdkörpereinschlüsse und einen sehr geringen Gehalt an Stahlschädlingen auf. Zudem wurde der Stahl von der Bramme bis zum Flachmaterial (nicht nur zum Blech) gewalzt, was ebenfalls die feine Verteilung der Legierungselemente begünstigt. Das sind die Grundvoraussetzungen für höchste Leistungsfähigkeit. 

An der Entwicklung dieses hochwertigen Stahls haben der amerikanische Metallurge Larrin Thomas, der österreichische Metallurge und Messerschmied Tobias Hangler und der Schweizer Koch und Küchenmesserschmied Marco Guldimann zusammen gearbeitet. Ziel war es, einen Stahl zu entwickeln, der eine sehr hohe erreichbare Härte und Verschleißfestigkeit aufweist, gleichzeitig aber eine so hohe Zähigkeit bietet, dass er für feinste Schneiden und spitze Schliffwinkel geeignet ist. 

Das Datenblatt und weitere Informationen zu diesem interessanten Stahl finden Sie direkt auf der Website von ApexUltra.

Aber hier möchte ich nun meine persönlichen Erfahrungen mit dem ApexUltra teilen: 

- Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass der Stahl zwar sehr homogen ist, die Karbide aber im Auslieferungszustand nicht zwingend möglichst klein ausgeschieden sind. Gleiches gilt für das Austenitkorn, welches durchaus als sehr gut einzustufen ist, jedoch nicht die höchstmögliche Feinheit aufweist. Zwar ist der Stahl im Walzzustand bereits überdurchschnittlich gut eingestellt. Um jedoch die maximale Leistung aus dem Stahl herauszuholen, kann/sollte der Stahl gemäß den Angaben im Datenblatt normalisiert und feinkorngeglüht werden. 

- Um die volle Leistung und die im Datenblatt angegebenen Härte- und Zähigkeitswerte zu erreichen, sollte die Wärmebehandlung exakt nach den Angaben im Datenblatt erfolgen. Lediglich beim Feinkornglühen hat sich eine Haltezeit (die Zeit ab dem vollständigen Durchwärmen der Klinge) von 3-4 Minuten als ausreichend erwiesen. Für das Feinkornglühen empfehle ich drei Zyklen. 

- Im Bereich der „mittleren Gebrauchsschärfe“ empfinde ich die Verschleißfestigkeit des ApexUltra vergleichbar mit dem 1.2562. Bei sehr dünn geschliffenen Klingen, spitzen Schliffwinkeln und hoher Schärfe (>5k Körung) empfinde ich den ApexUltra hingegen als deutlich überlegen. Hier bietet der Apex eine deutlich bessere Schneidkantenstabilität und auch bei Härtewerten jenseits von 65hrc und spitzen Schliffwinkeln ist die Neigung zu Mikrochipping deutlich geringer als beim 1.2562. 

- Interessanter Weise lässt sich der ApexUltra einfacher finishen als der 1.2562. Das lässt sich auf die kleineren und feiner verteilten Karbide zurückführen.

- Beim Härten sollte unbedingt eine Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden. Die einfachste Methode ist die Verwendung von Trockeneis (-78 °C). Als optimal haben sich 3mm Trockeneispellets erwiesen. Diese können bei zahlreichen Händlern im Internet bestellt werden. Unmittelbar nach dem Abschrecken, sobald die Klinge Raumtemperatur erreicht hat, wird sie in Trockeneis gelegt und für 30–45 Minuten vollständig bedeckt. Achtung, beim Verdunsten von Trockeneis entstehen große Mengen Kohlendioxid. Das Gas ist schwerer als Luft und kann Räume, Keller, Garagen, Autos usw. vollständig fluten. Viele Menschen sind durch unsachgemäßen Umgang mit Trockeneis ums Leben gekommen. Auf keinen Fall darf Trockeneis in geschlossenen Räumen verwendet oder gelagert oder in einem Auto transportiert werden. Trockeneis am besten nur im Freien lagern und verwenden. 

Der Stahl ist derzeit in 5,2 x 50 mm und 5,2 x 120 mm erhältlich. Andere Abmessungen werden nach Ostern verfügbar sein